Phil Mulloy, geboren im englischen Wallasey, begann seine künstlerische Karriere mit einem Malereistudium an der Kunsthochschule in Ravensbourne und am Royal College of Art. 1988 fing er an, in einem umgebauten Kuhstall in Wales mit Animationen zu experimentieren.
Hemmungslos attackiert Mulloy konservative Empfindlichkeiten und kritisiert die Ungleichheit und Scheinheiligkeit des zeitgenössischen Lebens mit drastischen, ikonoklastischen Bildern. Dank seines ausgeprägten Sinns für das Absurde und Komische kommt der Humor jedoch niemals zu kurz.
Schon sein erster Film Eye of the Storm (1989) ist ein bissiges Manifest gegen bestehende sexuelle und soziale Verhaltensschemata. Die sechsteilige Serie Cowboys (1991-1992) verschafft dem englischen Exzentriker nationale und internationale Bedeutung. Mulloy treibt den inhärenten Faschismus des Western-Genres auf die Spitze, indem er männliche Rivalität und Gier sachlich in eskalierender Gewalt zeigt. Mit seinem Meisterwerk The Sound of Music (1993), in dem er einfach und direkt, schockierend und provozierend die tiefsitzende sexuelle und klassenbasierte Politik einer willkürlichen und gewalttätigen Kultur thematisiert, wird er endgültig zum Vorbild der satirischen Groteske. In Ten Commandments (1993-1996) treibt Mulloy dieses Prinzip weiter: Er verbindet Surreales mit Sozialem und entblößt Gott als kleinlich, gleichgültig und voller Fehler. Die insgesamt zehn Episoden umfassende Serie The Christies ist Mulloys neueste Arbeit.
Mulloys Filme gewannen zahlreiche Preise und wurden u.a. auf Festivals in Berlin, Melbourne, San Francisco, Edinburgh, Krakau, Tampere und Zagreb ausgezeichnet.
Die in Prag geborene Vera Neubauer studierte zunächst Kunst in Prag, Düsseldorf und Stuttgart sowie ab 1969 Film am angesehenen Londoner Royal College of Art. Neben ihrer künstlerischen Arbeit unterrichtete Neubauer bis 1999 im In- und Ausland, seitdem konzentriert sie sich ausschließlich auf eigene Projekte.
Neubauers Animationen sind eine Synthese aus Mystik und den Banalitäten des Alltags, oft präsentiert von einem kritischen und feministischen Standpunkt. Ihre Arbeit zeichnet sich durch innovative Animationstechniken und experimentelle narrative Strukturen aus. Sie nutzt eine Vielzahl von Techniken und Medien, verwendet cut-outs, Objektanimationen, Negativbilder und kratzt direkt auf das Filmmaterial. In ihren jüngsten Werken arbeitet sie auf unterschiedliche Art und Weise mit Garn. Brutalität und Schockeffekte, abgemildert durch einen simplen Zeichenstil und einen Sinn für Parodie, erzeugen die einzigartige Spannung ihrer Filme.
Ihr kompromissloses und einzigartiges Oeuvre von bisher 23 Projekten stößt bei Kritikern auf großes Interesse; die Reaktionen des Publikums reichen von Irritation bis zu enthusiastischer Begeisterung. Neubauers Arbeiten wurden auf zahlreichen Festivals und Fotoausstellungen weltweit gezeigt und u.a. in Dresden, Ankara, Melbourne, Montreal und Oberhausen ausgezeichnet.
am
03. 11. 2005 um 22:00 h,
Hackesche Höfe Filmtheater
am
05. 11. 2005 um 18:00 h,
Hackesche Höfe Filmtheater
Regie: Phil Mulloy
England, 2005
Länge : 06´00 min
Regie: Phil Mulloy
England, 2005
Länge : 06´00 min
Regie: Vera Neubauer
England, 1999
Länge : 26´00 min
Regie: Phil Mulloy
England, 2005
Länge : 06´00 min
Regie: Vera Neubauer
England, 1999
Länge : 01´00 min
Regie: Phil Mulloy
England, 2005
Länge : 06´00 min
Regie: Vera Neubauer
England, 1996
Länge : 16´00 min
Regie: Phil Mulloy
England, 2005
Länge : 06´00 min
Regie: Vera Neubauer
England, 1993
Länge : 01´00 min
Regie: Phil Mulloy
England, 2005
Länge : 06´00 min
Regie: Vera Neubauer
England, 2001
Länge : 04´00 min
Regie: Phil Mulloy
England, 2005
Länge : 06´00 min